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07.12.2011, 08:38 Uhr
Herwig Wöbse – der richtige CDU-Kandidat für den Bundestag?
Jahreshauptversammlung der Samtgemeinde-CDU: Heinz Nienaber bringt den Bürgermeister der Gemeinde Prinzhöfte ins Spie

HARPSTEDT Die vielleicht bemerkenswerteste Äußerung während der Jahreshauptversammlung der Samtgemeinde-CDU im Harpstedter Hotel „Zur Wasserburg“ fiel am Montagabend eher beiläufig. Heinz Nienaber aus Groß Köhren, ehemaliger Beckelner Bürgermeister und langjähriger Kommunalpolitiker, sprach mit Blick auf die Kandidatenfrage zur Bundestagswahl direkt Herwig Wöbse an. Der sitzt bekanntlich als Bürgermeister dem Rat der Gemeinde Prinzhöfte vor, wirkt zudem im Samtgemeinderat und führt in dieser Wahlperiode die CDU-Fraktion im Kreistag. „Du hast ja nun einen Karrieresprung gemacht. Könntest du dir vorstellen, für die nächste Bundestagswahl als CDU-Kandidat für den Wahlbereich Wesermarsch, Delmenhorst und Landkreis Oldenburg zur Verfügung zu stehen?“, wollte Nienaber wissen. Zwar wird erst im September 2013 gewählt; der Groß Köhrener vertrat aber die Auffassung, dass sich sein Ortsverband frühzeitig positionieren müsse. Wöbse überraschte die Anfrage. „Ich habe mir dazu noch überhaupt keine Gedanken gemacht. Ich möchte mich zunächst in das Amt des Fraktionsvorsitzenden hineinarbeiten und mir dort meine Sporen verdienen. Ich nehme deine Frage aber als Vertrauensbeweis“, erwiderte er. Aus dem Wahlkreis Wesermarsch/Delmenhorst/Kreis Oldenburg stellt die Union seit etlichen Jahren keinen Vertreter mehr im Bundestag. Zwar hatte die Ahlhornerin Astrid Grotelüschen bei der Wahl 2009 ihren SPD-Konkurrenten Holger Ortel das Direktmandat weggeschnappt; wegen ihres kurzen Gastspiels als Landwirtschaftsministerin in Niedersachsen ist aber wiederum kein Parlamentarier der Union aus dem hiesigen Wahlkreis in Berlin vertreten.

Auch die jüngste Kommunalwahl beschäftigte die Samtgemeinde-CDU. Hartmut Post machte aus seiner Enttäuschung über das Abschneiden der Union im Flecken keinen Hehl. „Wir bekamen hier keine 20 Prozent mehr. Ich weiß nicht, woran das liegt“, sagte er. Auf Dauer könne es die CDU nicht hinnehmen, in Harpstedt immer schwächer zu werden.

Durch das teilweise unverständliche Wahlrecht hatte es einige Verschiebungen bei der Sitzverteilung gegeben: So war Hartmut Post, Bürgermeister in Dünsen und Vorsitzender des CDU-Samtgemeindeverbandes, trotz eines deutlichen Zuwachses auf über 1700 Stimmen nicht in den neuen Kreistag eingezogen. Dafür reichten einem anderen Mitbewerber 1000 Stimmen, um über die Liste den Sprung zu schaffen. „Ich weiß nicht, ob das noch den Wählerwillen widerspiegelt“, sagte einer der Anwesenden.

Auch Ansgar Focke, Landtagsabgeordneter und Kreisvorsitzender der Union, streifte die Wahlen in seinem kurzen Bericht zum Thema. 2013 steht neben der Bundestags- die Landtagswahl (im Januar) auf dem Programm. „Dafür benötige ich Ihre Unterstützung“, warb er bereits jetzt in der Samtgemeinde-CDU, ohne den Parteigremien vorgreifen zu wollen.msi